6Mrz

Tätigkeiten im Jahresverlauf

Januar

Nach einer Oxalsäure-Behandlung im Dezember gibt es an den Bienen nichts zu tun. Man kann aber schon mal ein kleines Resümee ziehen, wie viele Völker es schaffen werden. Die erste Arbeit ist immer eine Bestandsaufnahme und eine Entwicklungsplanung, ob der Bestand zu halten oder zu erweitern ist. Für jedes ausgewinterte Volk sollte man zwei DNM Zargen für die Honigernte und einen Ablegerkasten rechnen. Um langfristig die Völkerzahl zu halten, empfehlen wir von 2/3 der Völker Ableger zu bilde, um nicht auf Zukäufe von Königinnen oder Völkern angewiesen zu sein.

Februar

An den Bienen gibt es immer noch nicht viel zu tun. Es ist jedoch ratsam, den Futtervorrat genau im Auge zu behalten. Es kann aber bereits mit den Vorarbeiten begonnen werden, wie z.B. Rähmchen-, Wachs- und Reinigungsarbeiten.

März

Ab jetzt ist der Futtervorrat wöchentlich zu kontrollieren. Durch leichtes Anheben oder Ankippen. Es können jetzt bis zu 2 kg die Woche benötigt werden.

Die Vorbereitungsarbeiten sind jetzt voll im Gange, und es können jetzt auch Beuten repariert und gestrichen werden.

April

Im April wird es interessant, denn jetzt es geht richtig los!

Die Bienen geben Gas, sie brauchen jetzt Platz und Futter, und das im richtigen Verhältnis. Die Stifte, die jetzt gelegt werden, tragen nicht unerheblich zur ersten Tracht bei.

Für die DNM-Beute mit einem Brutraum sollten jetzt 2 Futterwaben (ca. 5 kg) und 9 Brutwaben zum Ende des Monats das Ziel sein. Die Drohnenwabe kann auch schon mit hinein, denn sie ist ein guter Indikator für den Platzbedarf. In einigen Regionen ist schon mit einer nicht zu unterschätzenden Tracht zu rechnen. In diesem Falle kann schon das Absperrgitter und der erste Honigraum zugegeben werden.

Mai

Jetzt ist die wöchentliche Kontrolle Pflicht. Wer möchte, schneidet jetzt auch die Drohnenwabe und beginnt mit der Ablegerbildung und Königinnenzucht. Eine gute Königin ist fast jedes Geld wert. Sie sollten in Ihrer Region nach einem Züchter schauen, sich auf seinem Stand umsehen und sich selbst ein Bild machen. Die Honigleistung ist standortabhängig, aber nicht das Verhalten.

Wöchentliche Kontrolle

Im Brutraum muss man sich einen Überblick von den Brutnestern machen.Vollflächig bebrütete Waben sind ein sehr gutes Zeichen. Die Königin braucht immer Platz für das Stiften. Der Brutraum darf nicht verhonigen oder mit Pollen belegt sein. Weiterhin gilt 2/9 oder sogar 1/10 also 9-10 Waben für die Brut. Wer kann, setzt beizeiten den nächsten Honigraum auf.

Schwarmzellen können jetzt schnell entstehen und sind nicht immer Handwerksfehler. Wer Honig und schwarmträge Bienen möchte, zieht nicht von diesen Völkern nach. Machen Sie sich die Arbeit und ziehen Sie von Ihrem besten Honigvolk nach und achten Sie auf die Sanftmut.

In vielen Regionen steht jetzt die erste oder sogar die wichtigste Honigernte an. Die Honigschleuder ist ganzjährig für Imker ein Thema: Wer hat welche, was läuft gut und was nicht?

Wir empfehlen: Lassen Sie sich Zeit. Schauen Sie bei anderen zu. Kaufen Sie ein Modell einer Honigschleuder, das eher etwas zu groß ist, denn die Honigernte ist anstrengend genug.

Ablegerbildung

Wer früh im Jahr anfängt, braucht nur drei Brutwaben. Mit jedem weiteren Monat des Sommers sollte aber eine weitere Brutwabe dazu gerechnet werden.

Juni

In einigen Regionen ist die Haupternte eingefahren und die Honigverarbeitung steht an.

Dennoch dürfen die Völker nicht vernachlässigt werden. Die Futterversorgung muss gewährleistet sein, damit die Völker nicht hungern. Es gilt, die Tracht genau im Blick zu haben. Wenn es erforderlich ist, sollte in kleinen Mengen gefüttert werden. Bei einsetzender Tracht sollte der Honigraum erweitert werden.

Gehen wir jetzt aber auf die Honigverarbeitung ein: Der Honig ist gesiebt, abgeschäumt und bereit für die weitere Verarbeitung. Um einen fein cremigen Honig zu bekommen, sollte der Honig mindestes einmal am Tag für 5 Minuten gerührt werden. Der richtige Zeitpunkt fürs Abfüllen ist auch nach mehr als zehn Jahren Imkerei immer noch eine Gefühlssache für mich, und auch ich bin oft zu spät. Der richtige Zeitpunkt ist, wenn der Honig perlmuttartig anfängt zu schimmern. Keine Sorge, man lernt aus seinen Fehlern; es kommt aber trotzdem immer wieder vor.

Kommen wir zur Kür des Jahres: die Königinnenvermehrung. Ob nun durch Zucht oder Eigenselektion; für die meisten steht eine sanfte und honigstarke Biene im Vordergrund. Die Sanftmut gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Schutzkleidung ist nämlich nur zum Schutz da und nicht zur Abwehr. Sanfte Bienen tragen auch zu einer stärkeren Akzeptanz in der Bevölkerung bei. Achten Sie bitte immer darauf, aus Ihrem besten Volk die Brutwabe für die Königinnenzelle zu nehmen. Alle anderen bitte abdrücken.

Wenn Sie mit Ihrem eigenen Material nicht zufrieden sind, treten Sie an einen Züchter heran und machen sich einen eigenen Eindruck von dessen Material. Bei der Königinnenzucht kommt es auf das Timing an; suchen Sie sich bitte einen erfahrenen Züchter und arbeiten Sie mit ihm zusammen. Das Sprichwort “Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ passt hier. Viele bezahlen leider Lehrgeld und die Königinnen-Saison ist kurz.

Juli

Die Sommersonnenwende ist vorbei und die Tage werden langsam kürzer. Die Schwarmlust ist erloschen, und ab jetzt gilt es, sich auf den Herbst vorzubereiten. Die Ableger sollten jetzt alle Stifte haben, und die Zucht ist in den letzten Zügen. Es steht noch die Sommer-Honigernte an und vielleicht noch die Heide.

Beschäftigen wir uns aber lieber mit den Einwinterungsarbeiten.

Nach der letzten Honigernte wird das erste Winterfutter gegeben und die Varroa-Behandlung gestartet.

Beim Futter gilt: Wer zu früh zu viel Futter gibt, verzichtet auf Winterbienen. Also lieber mehrere kleine Runden, mit Abstimmung des Wetters und unserer Varroa-Strategie. Die Anwendungshinweise finden Sie bei den jeweiligen Verdunstern.

August

Die meisten Imker bereiten sich jetzt mit großen Schritten auf den Winter vor. Völker auffüttern und Varroa-Behandlungen stehen im Vordergrund. Wenn die letzte Honigernte durch ist, verkleinern Sie das Flugloch auf bis zu 2 – 3 cm, um Räuberei vorzubeugen.

Die ersten Aufräumarbeiten stehen an, wie Wachsausschmelzen und Aufräumen.

September

Jetzt gilt es, die Wintervorbereitungen abzuschließen, nämlich Beutengewicht und Varroa-Befall zu kontrollieren.

Die erste Erkältungswelle naht. Es gilt, sich jetzt verstärkt mit der Vermarktung zu beschäftigen, denn unser Honig ist bei Kunden geschätzt. Wenn die Ernte nicht wie erwartet ausgefallen ist oder Sie zu wenig haben, versuchen Sie doch, in 250-g-Gläser abzufüllen. Es ist zwar etwas mehr Arbeit, aber eine gute Gelegenheit, den Preis anzupassen.

Oktober

An den letzten schönen Tagen gilt es, das Gewicht nochmal zu kontrollieren, bevor der Winter Einzug hält.

November

Die Völker sind jetzt versorgt und die Aufräumarbeiten abgeschlossen. Wer jetzt Wachs übrig hat, kann mit dem Kerzenziehen beginnen, denn die Weihnachtsmärkte sind nicht mehr weit.

Dezember

Im Dezember, rund um Weinachten, ist die beste Zeit alle Imkerprodukte zu verkaufen.

Oxalsäure-Behandlung

Es steht aber noch die Oxalsäure-Behandlung bevor, und zwar 3 Wochen nach dem ersten Dauerfrost, spätestens jedoch zwischen Weihnachten und Neujahr. Wieso jetzt? Grund: die Völker sollten brutfrei sein, dann funktioniert die Oxalsäure am besten, da sie eine Art Kontaktgift ist.

Also, je enger die Biene sitzen und die Varrone sich nicht in der Brut verstecken, desto besser.